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Kultur



2011


27. Februar

Führung im Museum

100 Jahre Ludwigshafener Erholungsheim Trifels



Es war nicht zu überhören, und es ist schon gar nicht zu übersehen, was sich seit Mitte Januar am Ortseingang von Bindersbach getan hat. Hohe Bäume und dichte Büsche drängten sich immer näher an das ehemalige „Landhaus Trifels“, besser bekannt als „Kurhaus Trifels“, und versteckten das imposante Jugendstilgebäude vor bewundernden Blicken. Dornen und Gestrüpp hatten die einstmals mit viel Herzblut und Geschmack gestaltete, umgebende Anlage in Besitz genommen. Von dem in den 1920er Jahren so sehr gepriesenen Liebreiz der Ludwigshafener Erholungsstätte war nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Nun aber wurde das Gebäude innen renoviert und die Wiederherstellung der Freianlagen ist in vollem Gange. Dafür musste Totholz geräumt, junger Aufwuchs gerodet, alte Bäume gefällt und Wurzelstümpfe gefräst werden. Vorgesehen ist, die ehemals vorhandenen Wege und Treppenanlagen so weit wie möglich wieder gangbar zu machen und das gesamte Areal frisch zu begrünen. Wie aber sahen das „Ludwigshafener Erholungsheim Trifels“ und seine Umgebung bei der Eröffnung am 5. Juli 1911 aus? Was hat das Haus in seiner 100jährigen Geschichte alles erlebt?

Um Antworten auf diese Fragen zu geben lädt der Bindersbacher Brauchtum e. V. sehr herzlich alle Interessierten aus nah und fern zu einem Besuch der Ausstellung „100 Jahre Ludwigshafener Erholungsheim Trifels“ ein. Treffpunkt ist am Sonntag, 27. Februar 2011 um 14 Uhr vorm „Museum unterm Trifels“, Am Schipkapass 4, in Annweiler am Trifels. Einmaliger Sonder-Eintrittpreis pro Person: 2 Euro; Kinder ab 6 Jahren zahlen 1 Euro. Mit dabei sein werden die Initiatoren der Ausstellung, Brigitte und Gérard Salmon. Sie werden gerne ergänzende Informationen geben und über Geschehnisse am Rande sprechen, die sie im Laufe ihrer 15jährigen Recherchen über das Kurhaus in Erfahrung bringen konnten. Das Bindersbacher Ehepaar freut sich aber auch auf interessante Gespräche und persönliche Erinnerungen der Ausstellungsbesucher.


100 Jahre Ludwigshafener Erholungsheim Trifels

Mehr als 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger versammelten sich an diesem Nachmittag im Museum, um an der Führung teilzunehmen.



27. Mai

10 Jahre Ausgrabungen Anebos


10 Jahre Ausgrabungen Anebos

Anebos im Mai 2009

Über unserem Dorf Bindersbach thront ein markanter Fels, der im Volksmund als „Dickkopf“ bezeichnet wird. Sein Aussehen erinnert den Betrachter jedoch stark an die Form eines Ambosses, woher auch der Name „Anebos“ rührt.

Die Geschichte der Burgruine Anebos war bis vor wenigen Jahren weit weniger erforscht worden als diejenige der großen Schwestern „Trifels“ und „Münz“. Und gerade diese Tatsache reizte die vier Heimatforscher Jochen Braselmann, Peter Dienes, Walter Ehescheid und Ralph Wörner. Anfang 2001 fassten sie den Entschluss Ausgrabungen auf Burg Anebos vorzunehmen. So wurde die Genehmigung für Grabungen bei der Direktion Landesarchäologie Speyer eingeholt und deren Unterstützung bei den Arbeiten sichergestellt. Inzwischen sind genau 10 Jahre vergangen. Einige Stellen, an denen Ausgrabungen vorgenommen und nach akribischer Dokumentation wieder zugeschüttet worden sind, hat sich die Natur im Laufe der Jahre schon wieder zurück erobert. Neuere Grabungsorte auf der Westseite des Felsens können derzeit noch besichtigt werden. Die Grabungsbefunde ergeben mittlerweile ein Bild von der hochmittelalterlichen Burganlage. Aufgrund der archäologischen Funde ist die Burg vom 11. bis 13. Jahrhundert zu fassen, während die historischen Quellen nur die Spätzeit der Burg belegen.

Aus Anlass der 10jährigen Ausgrabungen auf Burgruine Anebos luden wir am Freitag, 27. Mai 2011 um 19:30 Uhr zu einer kleinen Feier ins Bindersbacher Dorfgemeinschaftshaus (Sängerheim des GV Liederkranz) ein. Heimatforscher Jochen Braselmann stellte in einem interessanten Bilder-Vortrag die Ergebnisse der einzelnen Grabungskampagnen zusammenfassend vor.

10 Jahre Ausgrabungen Anebos - Einladung

wir freuten uns über die zahlreichen Gäste
10 Jahre Ausgrabungen Anebos

Die mittelalterlich gekleidete Rittergruppe "Die Herrenlosen" aus Annweiler
verlieh dem Abend den passenden, stilgerechten Rahmen.
10 Jahre Ausgrabungen Anebos

Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Marc Welsch schilderte Ritter Eberhard von Anebos (Ralph Wörner) in einem 25 kg schweren, selbst gefertigten Kettenhemd sein Leben und seine Arbeit auf Burg Anebos.

10 Jahre Ausgrabungen Anebos - Einladung

In seinem einstündigen, hochinteressanten Vortrag sprach Heimatforscher Jochen Braselmann
sehr anschaulich und auch für Laien gut verständlich über die Ausgrabungen auf Burgruine Anebos,
die Funde und die sich daraus ergebenden Erkenntnisse.

10 Jahre Ausgrabungen Anebos - Einladung

Foto: Jochen Braselmann - Ausgrabungen August 2010
Arbeitsgruppe Anebos bei der Arbeit
10 Jahre Ausgrabungen Anebos

Foto: Jochen Braselmann

10 Jahre Ausgrabungen Anebos

In mühsamer Kleinarbeit hat Rudolf Wild aus Queichhambach ein Modell angefertigt,
wie die Burg Anebos im 12. Jahrhundert einmal ausgesehen haben könnte.
Eine sehr anschauliche Ergänzung zu den von Jochen Braselmann gezeigten Fotos und Skizzen.
10 Jahre Ausgrabungen Anebos

Mehr als 50 Gäste waren an diesem Abend
der Einladung des Bindersbacher Brauchtum e. V. und der Arbeitsgruppe Anebos zu diesem Jubiläumsvortrag gefolgt.
Sehr spärlich waren allerdings die am Fuße des "Dickkopf" wohnenden Bindersbacher vertreten - leider.
10 Jahre Ausgrabungen Anebos

Gérard Salmon bedankte sich in seiner Funktion als Organisator des Abends und als 2. Vorsitzender des Vereins
bei dem Heimatforscher Jochen Braselmann mit einem kleinen "witzigen" Geschenk:
anstelle der sonst üblichen Flasche Wein gab es für den Anti-Alkoholiker Traubensaft.

10 Jahre Ausgrabungen Anebos

Im Anschluss an den Vortrag lieferte sich Marc Welsch einen Schwertkampf mit Ritter Eberhard von Anebos.
Der Sieger stand selbstverständlich schon vorher fest.


15. Oktober

Keschdewanderung


Keschdewanderung 2011

19 Erwachsene, eine Dreijährige sowie 4 Hunde machten sich an diesem sonnigen Samstag
unter Führung von Ferdi Badinger auf zur Wanderung durch den noch gar nicht so bunten Herbstwald.

Keschdewanderung 2011

Eine erste, lehrreiche Verschnaufpause wurde am Dreimärker bei der Kletterer-Hütte eingelegt.
Keschdewanderung 2011

Gérard Salmon erklärte die Bedeutung dieses Grenzsteines aus dem Jahre 1604
und zeigte anhand der darauf befindlichen Markierung den Grenzverlauf
von Bindersbach, Annweiler und Waldrohrbach.
Keschdewanderung 2011

Die kleine Elea lauschte seinen Worten andächtig.

Keschdewanderung 2011

Im Gänsemarsch ging es durch den ehemaligen waldbotanischen Garten des Ludwigshafener Erholungsheimes.
Die Wanderer erfuhren einiges über die Anlage des Gartens, die Hütte, die hier einmal gestanden hat und den Weiher mit seinem Springbrunnen.
Dieser wurde von der Rehbergquelle gespeist.
Auch die Kletterer-Hütte wurde lange Jahre über diese Leitung mit Wasser versorgt.

Keschdewanderung 2011

Vom waldbotanischen Garten ist heute kaum mehr was übrig geblieben. Nur der "Boxer"-Baum (Mammuthbaum) erinnert noch an die Entstehung des Parks im Jahre 1913
Keschdewanderung 2011

Der gewaltige Umfang des Baumes ist schon beeindruckend
Keschdewanderung 2011

Die nächste kleine Rast mit historischen Fakten fand an der 1913
von der Ludwigshafener Ortsgruppe des Pfälzer-Waldvereins ausgebauten Rehbergquelle statt.

Keschdewanderung 2011

Die von Brigitte und Gérard Salmon erzählte Geschichte vom 'Kindelsbrunnen' wollte aber niemand so richtig glauben.
Keschdewanderung 2011

Ziel der Keschdewanderung war der 1862 errichtete Rehbergturm.
Keschdewanderung 2011

Gérard zauberte aus seinem Rucksack eine Flasche Riesling samt eines Schoppenglases hervor, was ihn animierte, das 'Pälzer Schoppelied' zu singen.

Keschdewanderung 2011

'... so groß muss ä Pälzer Schoppeglas halt mol sei,
so groß, dass än halwe Liter ach passt hinei ...'
Keschdewanderung 2011

'... mer wolln kä Viertel, mehr wolln kä Achtel,
und ach kän Plastikbecher aus de Schachtel ...'


Keschdewanderung 2011

Brigitte Salmon entführte die kleine Wandergruppe ins Jahr 1862.
Damals schrieb Christian Zoeppritz einen eindringlichen Spendenaufruf zum Bau des Rehbergturmes.
Aus seinen Worten ist die große Liebe und Begeisterung für unsere Landschaft deutlich zu spüren.
Keschdewanderung 2011

'... Die Erbauer werden sich damit ein Denkmal setzen ...' behauptete Zoeppritz.
Er sollte recht behalten.
Der Rehbergturm wird in die Denkmalliste der Kreisverwaltung der Südlichen Weinstraße aufgenommen
Rheinpfalz vom 17. September 2011)

Keschdewanderung 2011

Nachgezählt: es führen tatsächlich 58 Stufen zur Plattform des 14 m hohen Aussichtsturmes