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„Andres und Magret machen in der Groswies Heu.“ „Bring dem Michel das Essen auf die Ewerling!“ „Die dicksten Keschde hat die Hannsche am Keschdebusch gefunden.“ Wenn unsere Vorfahren so redeten, dann wußte jedes Kind Bescheid. Man kannte
sein Dorf und dessen Umgebung wie die eigene Hosentasche. Wer würde sich heutzutage mit diesen Ortsbezeichnungen noch zurechtfinden? Die Namen einiger Bindersbacher Gewanne sind tatsächlich noch gebräuchlich; die meisten Bezeichnungen sind jedoch
längst in Vergessenheit geraten. Wer vermag schon noch zu sagen, ob er im Rod, am Hirtenwasen oder in den Brunnenäckern wohnt? Wer weiß, wie diese Namen überhaupt zustande kamen und was hinter den Begriffen steckt?
Am Freitag, 9. Oktober wird Lokalhistoriker Siegfried Vater um 19:30 Uhr im Bindersbacher Dorfgemeinschaftshaus (Münzstraße 24) Antworten auf all diese Fragen geben. Sein Vortrag „Bindersbacher Gewanne: Lage, Bedeutung, Herkunft“ wird
untermalt von Lageplänen und historischen Aufnahmen aus dem Archiv von Brigitte und Gérard Salmon, welches Dank der Unterstützung aus der Bevölkerung bereits über einen beträchtlichen Fundus verfügt. Außerdem erwartet die Besucher eine kleine
Ausstellung historischer Fotos der Bindersbacher Gewanne. Die Veranstaltung ist kostenlos.
Am Samstag, 10. Oktober, heißt es dann: „Willkommen zur Herbstwanderung!“ Abmarsch ist um 13:30 Uhr am Bindersbacher Festplatz. Der Weg führt über den 'Trifelsblick' auf dem Bannenberg direkt zur 'Naturbegräbnisstätte Trifelsruhe' auf
dem Ebersberg. Harald Düx, Leiter der Trifelsruhe, wird am 'Andachtsplatz Blattwerk' Informationen über den Ruheforst geben und Fragen beantworten. Herrliche Ausblicke erwarten die Wanderer schließlich an der 'Willy-Achtermann-Hütte' sowie am
'Wasgaublick'. Für die ca. 8,5 km lange Wanderung empfiehlt sich gutes Schuhwerk. Unserer Landschaft entsprechend wechseln sich Steigungen und bequeme Pfade ab, die jedoch nicht für Kinderwagen geeignet sind. Gewandert wird bei jedem Wetter.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Nach der ca. 4stündigen Wanderung haben sich die Füße Erholung am Lagerfeuer und im Zelt auf dem Bindersbacher Festplatz redlich verdient. Ab 17:30 Uhr lädt der Brauchtumverein - selbstverständlich auch Nichtmitwanderer – zum gemütlichen
Beisammensein herzlich ein. Aus der Küche von Gabi und Peter Hahn gibt es leckere Wild- und Regional-Spezialitäten. Zwiebelkuchen, im Feuer geröstete Keschde (Kastanien) und neuer Woi (Wein) werden selbstverständlich nicht fehlen.
30 interessierte Zuhörer lauschten den Erklärungen von Lokalhistoriker Siegfried Vater zu den Bindersbacher Gewanne. Die historischen Fotos aus dem Archiv Brigitte und Gérard Salmon zeigten, wie sehr sich das Dorf und seine nahe Umgebung in den letzten
100 Jahren doch verändert hat.